5 Häufige Fehler bei der Notfallplanung – und wie man sie vermeidet

Ein Notfallplan ist nur dann wirksam, wenn er im Ernstfall funktioniert. In diesem Artikel zeigen wir typische Fehler aus der Praxis – und wie Sie sie vermeiden können.

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Ein Notfallplan kann auf dem Papier perfekt aussehen – doch im Ernstfall zählt nur, ob er funktioniert. Immer wieder zeigt sich in Audits, realen Vorfällen und Übungen: Viele Pläne scheitern nicht an der Technik oder am Willen, sondern an ganz grundsätzlichen Fehlern in Struktur, Pflege oder Umsetzung. In diesem Artikel zeigen wir die häufigsten Fehler bei der Notfallplanung – inklusive typischer Praxisbeispiele (fiktiv) zur Veranschaulichung, Empfehlungen zur Vermeidung und einer Übersicht für die Praxis.

Der Plan ist zu allgemein – keine klare Handlungsanweisung

Problem: Viele Notfallpläne bestehen aus unkonkreten Formulierungen, juristischen Phrasen oder Verantwortungsdiffusion. Typisch ist etwa: "Im Falle einer schwerwiegenden Störung ist sicherzustellen, dass alle relevanten Parteien informiert werden." Das klingt gut – ist aber in der Praxis nicht hilfreich.

Warum kritisch? In der Notfallrealität zählen Sekunden. Mitarbeitende brauchen sofort Klarheit: Wer handelt? Was genau ist zu tun? In welcher Reihenfolge? Ohne diese Struktur entsteht Chaos oder Entscheidungsstarre.

Praxisbeispiel (fiktiv): In einem Rechenzentrum fällt nachts plötzlich die Stromversorgung aus. Im Notfallplan steht lediglich: "Notfallbeauftragten informieren" – jedoch ohne Telefonnummer, Vertretung oder Eskalationsregel. Die Schichtleitung ist überfordert, der Betrieb steht über eine Stunde still.

So geht’s besser:

  • Formulieren Sie mit präzisen Handlungsschritten (z. B. „➀ Strom abschalten, ➁ IT-Leiter Max M. mobil anrufen: +49…“)
  • Nutzen Sie klare, visuelle Checklisten mit Zuständigkeiten
  • Szenarien nicht abstrakt, sondern realistisch formulieren (z. B. "Ransomware auf ERP-Server" statt "IT-Störung")

Der Plan wird nicht gepflegt – veraltet oder unbrauchbar

Problem: Ein Notfallplan, der nie aktualisiert wird, verliert seine Relevanz. Personalwechsel, technische Umstellungen oder neue Standorte ändern die Ausgangslage grundlegend.

Warum kritisch? Ein veralteter Plan vermittelt falsche Sicherheit. Im Ernstfall werden falsche Ansprechpartner kontaktiert, veraltete Infrastruktur berücksichtigt oder nicht mehr vorhandene Systeme genannt. Das verzögert Reaktionen drastisch.

Praxisbeispiel (fiktiv): Bei einem Cyberangriff greift das Incident-Team auf den Notfallplan zurück. Die dort genannte externe IT-Firma wurde jedoch bereits vor drei Jahren abgelöst. Wichtige Zeit vergeht durch vergebliche Kontaktversuche.

So geht’s besser:

  • Mindestens 1x pro Jahr Review & Update
  • Führen Sie eine Änderungsdokumentation
  • Benennen Sie Verantwortliche (z. B. "Planverantwortliche Person: [Name]")

Der Plan betrachtet nur die IT – und ignoriert andere Prozesse

Problem: Häufig wird Notfallplanung in der IT-Abteilung verankert und verengt sich auf rein technische Ausfälle. Kritische operative Abläufe wie Logistik, Kommunikation oder Personalmanagement bleiben außen vor.

Warum kritisch? Notfälle betreffen meist nicht nur die Technik, sondern auch Menschen, Prozesse und Räume. Eine ganzheitliche Sicht fehlt – damit bleiben große Risiken unberücksichtigt.

Praxisbeispiel (fiktiv): Ein Maschinenbauunternehmen verfügt über eine solide Server-Redundanz. Doch bei einem Wasserschaden im Lager kommt der Betrieb zum Erliegen – denn der Zugriff auf die papiergebundenen Ersatzteillisten war nicht geregelt.

So geht’s besser:

  • Beginnen Sie mit einer vollständigen Business Impact Analyse (BIA), nicht mit Technik
  • Identifizieren Sie alle geschäftskritischen Prozesse gemeinsam mit Fachabteilungen
  • Berücksichtigen Sie auch Standortfragen, Lieferketten, Personal, Kommunikationskanäle und Gebäudezugänge

Der Plan wird nicht geschult – niemand kennt seine Rolle

Problem: Ein Notfallplan bleibt nutzlos, wenn ihn die Beteiligten nicht kennen oder anwenden können. Schulungen und Übungen sind jedoch oft lückenhaft oder fehlen ganz.

Warum kritisch? Im Notfall gibt es keine Zeit für "Nachlesen". Rollen, Abläufe und Eskalationen müssen sitzen. Ohne Training bleibt der Plan Theorie.

Praxisbeispiel (fiktiv): Bei einer Evakuierung im Verwaltungsgebäude wird niemand gezählt. Laut Plan liegt die Aufgabe bei den Teamleitungen – doch niemand kennt diese Regelung oder fühlt sich zuständig. Es entsteht unnötige Verunsicherung.

So geht’s besser:

  • Integrieren Sie Notfallpläne ins Onboarding neuer Mitarbeitender
  • Führen Sie jährlich mindestens eine Übung (praktisch oder als Planspiel) durch
  • Nutzen Sie Softwarelösungen wie die Nica Cyber Suite zur digitalen Wissensvermittlung und Bestätigung der Kenntnisnahme

Keine schnelle Alarmierungsmöglichkeit – der Plan bleibt Theorie

Problem: Ein Notfallplan definiert Maßnahmen, aber niemand wird rechtzeitig informiert. Häufig erfolgt die Alarmierung per Mail oder Telefonliste – zu langsam, zu unsicher.

Warum kritisch? Ein Plan, der nicht ausgelöst wird, bleibt wirkungslos. Gerade bei Cybervorfällen oder Bränden zählen Minuten – Verzögerung kann massive Schäden verursachen.

Praxisbeispiel (fiktiv): Nach einem Brandereignis versendet die Sicherheitszentrale eine E-Mail an die betroffenen Teams. Diese sehen die Nachricht jedoch erst am nächsten Morgen – eine Mobil- oder Push-Alarmierung existiert nicht.

So geht’s besser:

  • Setzen Sie auf automatisierte, rollenbasierte Alarmierung per App, SMS oder Anruf
  • Verknüpfen Sie Alarmierungsmechanismen direkt mit Notfallszenarien
  • Die Nica Cyber Suite verbindet Plan und Alarmierung: Aus Szenarien werden Mitarbeiter direkt alarmiert, mit Checklisten, Rückmeldung und Dokumentation


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Viele der hier beschriebenen Herausforderungen lassen sich mit dem richtigen Werkzeug deutlich vereinfachen: Die Nica Cyber Suite ist eine modulare Plattform zur Notfallplanung, Alarmierung und Awareness – entwickelt für Organisationen, die Sicherheit nicht nur dokumentieren, sondern praktisch leben wollen.

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Was ist der Unterschied zwischen einem Notfallplan und einem Krisenplan?

Ein Notfallplan beschreibt klare Maßnahmen für den Umgang mit plötzlich eintretenden Ereignissen, wie z. B. Stromausfall, Cyberangriff oder Gebäudeschaden. Ein Krisenplan ist strategischer ausgerichtet und wird aktiviert, wenn ein Vorfall über längere Zeit hinweg Auswirkungen auf die gesamte Organisation hat – z. B. ein Imageschaden oder ein Rechtsstreit.

Wie oft sollte ein Notfallplan überprüft und aktualisiert werden?

Mindestens einmal jährlich – oder anlassbezogen, z. B. nach technischen Änderungen, Umzügen oder Personalwechseln. Ohne regelmäßige Pflege verliert der Plan seine Wirksamkeit im Ernstfall.

Wer ist für die Notfallplanung in einem Unternehmen verantwortlich?

Die Verantwortung liegt in der Regel bei der IT-Sicherheit, dem Notfall- oder Krisenmanagement oder bei der Geschäftsführung, je nach Unternehmensgröße. Wichtig: Es braucht klar benannte Personen für Pflege, Schulung und Umsetzung.

Muss ein Notfallplan auch außerhalb der IT erstellt werden?

Unbedingt. Notfälle betreffen nicht nur Server und Systeme, sondern oft auch Mitarbeitende, Gebäude, Lieferketten oder Kommunikation. Eine effektive Notfallplanung ist interdisziplinär und prozessübergreifend.

Was gehört unbedingt in einen guten Notfallplan?

Konkrete, szenariobasierte Anleitungen Zuständigkeiten mit Namen und Kontaktdaten Checklisten, Alarmierungswege, Kommunikationsabläufe Verweise auf Business Impact Analyse (BIA) und Risikoanalyse Informationen zur Wiederanlaufplanung (Recovery)

Gibt es Tools zur Unterstützung bei der Notfallplanung?

Ja. Moderne Lösungen wie die Nica Cyber Suite unterstützen bei der Erstellung, Pflege und Umsetzung von Notfallplänen – inklusive Alarmierung, Schulung, Szenarienverwaltung und mobiler Verfügbarkeit.

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